BÄRENJAGD UM 1450

Seit alters her war der Mensch Jäger und Sammler. In grauer Vorzeit diente die Jagd zur Nahrungsbeschaffung und damit zum Überleben. Im Mittelalter war die Jagd zum sportlichen und gesellschaftlichen Ereigniss geworden und gehörte zu den privilegien des Adels. Die älteste Jagdart mit Schußwaffen im Mittelalter war wohl die mit Pfeil und Bogen. Darauf folgte die Armbrust. Daneben gab es den Spieß für die Sau- und Bärenjagd. Dann gab es noch Hetzjagden mit Hunden und Beitzjagd mit dem Raubvogel.

GESCHICHTLICHES

Der Chronist Phoebus (1331-1391), dem wir Berichte über die zeitgenössische Tierwelt verdanken, umschreibt den Bären als “ziemlich gewöhnliches Tier” und glaubt, daß man ihn nicht näher beschreiben muß, da es nur wenig Leute gäbe, die noch keinen Bären gesehen hätten! Naturgemäß konnten Bären sehr gefährlich werden: der König von Portugal sah sich 1294 während einer Jagd einem sehr großen Bären gegenüber, der sich auf ihn stürtzte und ihn mit samt seinem Reittier zu Boden riß. Der König warf sich jedoch geistesgegenwärtig und mutig auf den Bären, steiß ihm seinen langen Dolch in den Körper und durchbohrte das Herz.

Codex Manesse 
Herr Hawart im Kampf mit dem Bären
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